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Digitaldruck für Stahlblechdosen: Flexible Lösungen für kleine Losgrößen

Vom Sleeves-Lager zur On-Demand-Produktion mit Hinterkopf.

Mit seinen Digitaldruckmaschinen bietet Hinterkopf eine wirtschaftliche Alternative zum Offsetverfahren. Gerade bei kleinen Losgrößen ermöglicht die Technologie eine effiziente Dekoration von Stahlblechdosen. Das Verfahren spart Zeit, senkt Kosten und macht Hersteller deutlich flexibler.

Dreiteilige Stahlblechdosen – in der Branche auch als Weißblechdosen bekannt – sind vor allem in chemischen und technischen Anwendungen gefragt. Der Markt ist riesig: Jedes Jahr werden weltweit rund zehn Milliarden dieser Zylinder produziert, um beispielsweise Reinigungsmittel, Farben, Lacke, Öle und Schmierstoffe in Aerosoldosen zu verpacken. Die Losgrößen sind in der Regel hoch, weshalb bei der Dekoration der Behälter traditionell der Offsetdruck dominiert.

Kleine Auflagen, große Herausforderung

Doch es gibt Ausnahmen: „Auch in diesem Markt finden sich Produkte, die nur in vergleichsweise kleinen Stückzahlen gefertigt werden – etwa bei der Einführung neuer Artikel auf Testmärkten“, sagt Alexander Hinterkopf, Geschäftsführer des gleichnamigen Maschinenbauunternehmens. Und genau diese Losgrößen stehen jetzt im Fokus von Hinterkopf. Das Unternehmen mit Sitz in Eislingen hat sich mit seinen Digitaldruckmaschinen in den vergangenen zehn Jahren als Marktführer etabliert und verändert mit der Technik die Spielregeln.

Digitaldruck als wirtschaftliche Alternative

Gerade bei kleinen Losgrößen punktet der Digitaldruck gegenüber dem Offsetverfahren. Viele der dort notwendigen zeit- und kostenintensiven Arbeitsschritte entfallen: Es müssen weder Druckplatten angefertigt noch Maschinen für eine Umrüstung gestoppt werden. Die Druckqualität bleibt vom ersten bis zum letzten Exemplar konstant, Ausschuss gibt es praktisch nicht. „Die Kosten pro Stück sind beim Digitaldruck immer identisch – unabhängig von der Auflage. Das vereinfacht auch die Kalkulation enorm“, betont Hinterkopf.

Ein weiterer Vorteil des Digitaldrucks: Steigt die Nachfrage nach einem Produkt in einer Weißblechdose unerwartet, können Hersteller flexibel reagieren. „Ich nehme einfach die unbedruckten Zylinder aus dem Regal und starte ohne Vorlaufzeit den Druck – sozusagen On-Demand statt teurer Lagerhaltung“, erklärt der Geschäftsführer. Im besten Fall verlässt eine Bestellung, die am Morgen eingeht, schon am Abend das Werk in Richtung Kunde.

Sleeves und Etiketten: Lagerhaltung mit Nachteilen

Das ist eine deutliche Verbesserung gegenüber bisherigen Prozessen. Früher wurden für mögliche Nachbestellungen Sleeves und Etiketten vorgedruckt, die dann gelagert und bei Bedarf auf die Zylinder aufgebracht werden mussten. Das hatte gleich mehrere Haken: Zum einen verursachte die Vorratshaltung zusätzliche Lagerkosten, zum anderen waren spezielle Anlagen erforderlich. Denn während in der Serienproduktion die Bleche im flachen Zustand bedruckt werden, müssen Sleeves und Etiketten nachträglich auf den bereits geformten Zylinder aufgebracht werden. Häufig übernahmen externe Druckereien diesen Schritt – mit entsprechenden Wartezeiten sowie einem Verlust von Wertschöpfung. „Von der Bestellung bis zur Auslieferung vergehen nicht selten zwei bis drei Wochen“, rechnet Hinterkopf vor. Bei Auflagen von unter 100.000 Stück amortisieren sich die höheren Kosten der Digitaldruckfarben jedoch schnell.

Neue Märkte im Visier

Bisher werden die Digitaldruckmaschinen von Hinterkopf vor allem in der Kosmetik- und Getränkeindustrie eingesetzt. Dort erleichtert die Technik insbesondere die Produktion von Sondereditionen. Zwar haben die verwendeten Monoblockzylinder oft geringere Volumina als die dreiteiligen Varianten, doch: „Der Durchmesser beträgt in beiden Fällen üblicherweise 66 Millimeter“, erläutert Hinterkopf. Die Anpassung auf Zylinder mit 400, 600 oder 750 Millilitern Füllmenge sei deshalb kein Problem.

Das zeigt das Unternehmen Anfang September auf einer Hausmesse in Eislingen, bei der das Verfahren anhand von 400-Milliliter-Zylindern demonstriert wird. Außerdem präsentiert Hinterkopf die erweiterte Digitaldrucktechnik auf der Pack Expo in Las Vegas und führt bereits Gespräche mit mehreren Verpackungsherstellern, die die Technologie auch für dreiteilige Stahlblechdosen nutzen wollen.

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